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AutorenbildLena Eller

Emotionales Essen - wie du intuitiv und achtsam essen lernst


Emotionales Essen
Quelle: unsplash.com

Meine Reise zum Thema Emotionales Essen fing im Urlaub an der Cote Azure 2014 an.


Ich war mit einem Freund für eine Woche dort und wir gingen jeden Abend sehr gut essen. Ich war den ganzen Urlaub über unentspannt, weil ich Angst hatte zuzunehmen und fand mich auch teilweise dick, obwohl ich mein Wunschgewicht hatte. Ich dachte, es muss doch einen Grund dafür geben, dass ich gefühlt mein ganzes Leben lang auf Diät bin. Andere sind doch auch schlank und müssen nicht so sehr drauf achten was sie essen.


Ich setzte mich an den Hotel PC und begann zu recherchieren. Ich stieß auf ein Buch mit dem Titel „Emotionales Essen“, das ich mir bestellte und zu Hause begann zu lesen. Danach folgte noch eins zum Thema „Inneres Kind“ und so begann meine Reise zu mir selbst.


Und immer noch, immer noch hab ich Angst davor, zuzunehmen.


Heute Abend auf dem Heimweg vom Yoga hatte ich auf einmal so Lust auf einen Eiskaffee mit Caramelsirup. Vor meinem inneren Auge hab ich die Eiswürfel im Glas schon gesehen, den Espresso, die Milch und zum Schluss den Spritzer Caramelsirup und dann folgte der übliche innere Kampf, ob ich jetzt noch im Supermarkt anhalte und die erforderlichen Zutaten kaufe.


An den ersten beiden Supermärkten bin ich vorbeigefahren und die Diskussion in meinem Kopf hielt an. Beim dritten und letzten Supermarkt, der auf meinem Heimweg liegt, hab ich schließlich angehalten und Eiskaffeepulver und Caramelsirup gekauft.


Auf dem letzten Stück nach Hause bin ich dann noch mal im Kopf durchgegangen was ich heute alles gegessen hab. Pancakes mit Quark und Ahornsirup zum Frühstück, Cacao, Salat mit körnigem Frischkäse und Mandelmus, Pizza. Ja, die Pizza war ja eigentlich schon zu viel und ungesund. Besser nichts ungesundes mehr heute Abend. Und dann auch noch die Befürchtung, dass ich nach dem Eiskaffee nicht aufhören kann und mir weitere ungesunde Sachen reinstopfe.


Zuhause angekommen, war ich ruhiger. Hab Milch aufgeschäumt, Eiswürfel reingetan und das Eiskaffeepulver. Hab mich damit gemütlich zu meinem Freund ins Schlafzimmer gesetzt und meinen Eiskaffee genossen. Und dann war’s gut. Kein Bedürfnis noch andere ungesunde Sachen in mich reinzustopfen. Einfach ok.


Ich weiß längst, dass ich intuitiv und achtsam essen und dabei auf meine Intuition vertrauen kann, auch wenn emotionales essen immer noch eine Rolle spielt.


Ich werde nicht dick. So richtig verinnerlicht hab ich es aber immer noch nicht. Warum? Ich war nie dick. Ich wog mal 10 Kilo mehr, aber auch da war ich nicht dick oder übergewichtig. Hab mich halt einfach nur nicht wohlgefühlt mit dem Gewicht. Hab mir nicht gefallen. Und dann ist es auch irgendwann wieder weggegangen. Es steckten immer emotionale Themen dahinter und wenn ich die auflösen und loslassen konnte, durfte auch das Gewicht wieder gehen.


Es gibt diese Abende, an denen ich im Bett sitze und esse. Oder vor dem Fernseher. Und dann geh ich in die Küche und hole mir noch was und manchmal dann noch was. Aber woher kommt das? Weil mein Körper es braucht. Weil ich über den Tag nicht genug gegessen hab. Und es ist ok.

Ich esse auch manchmal Chips und Schokolade. Auch das ist ok. Ich habe verstanden, dass auch emotionales Essen manchmal intuitiv und achtsam essen sein kann.


Früher hab ich mir das manchmal monatelang vorenthalten. Ich hab nie Pizza gegessen, obwohl ich echt gerne Pizza mag. Und dann kamen irgendwann die richtigen Fressattacken wegen monatelanger Unterdrückung. Und dann hab ich auch richtig zugenommen. Und wenn mein Körper dann wieder die Sicherheit hatte, dass er alles bekommt was er braucht, konnte ich wieder Gewicht loslassen. So war es ein lustiges auf und ab. Irgendwann hab ich auch angefangen die inneren Themen dahinter zu erkennen.


Jetzt hab ich mich eingependelt. Es gibt immer noch Tage, an denen ich wenig esse und Tage an denen ich „aufhole“. Aber ich hungere nicht mehr über längere Phasen und dann gibt es auch keine Fressattacken mehr. Mein Körper hat Sicherheit, weil er bekommt was er braucht. Und dieses brauchen, beinhaltet auch manchmal "ungesunde" Sachen. Das Innere Kind isst halt auch mit. Und das will nicht immer nur Gemüse und Haferflocken. ;)


Und so hab auch ich innere Sicherheit und Halt in mir gefunden.


Ich gebe mir (und meinem inneren Kind), was wir brauchen. In der Ernährung und in anderen Lebensbereichen. Zeit mit der Familie, Zeit mit Freunden, Zeit nur für mich, Bewegung, gesunde Ernährung, eine Arbeit, die mich erfüllt und nicht zu viel davon, sondern nur wenn ich Lust dazu hab...


Es hat lange gedauert, dieses Gleichgewicht herzustellen und da mein Leben sich verändert, da ich mich verändere, darf ich immer wieder nachjustieren. Und ja, es sind noch Ängste da. Die Angst, dass ich mich aus den Augen verliere, meine Bedürfnisse vernachlässige und dann mit Essen kompensiere. Aber es ist ein altes Muster, das nach und nach an Bedeutung in meinem Leben verliert. Und ich bin zuversichtlich, dass ich diese Angst irgendwann auch ganz loslassen kann.


Doch was steckt hinter diesem Drang mit Essen zu kompensieren?


Was wird da eigentlich kompensiert, fragst du dich jetzt vielleicht. Und die Antwort ist immer die gleiche. Wenn du deine Bedürfnisse vernachlässigst, suchst du dir Mittel und Wege um dies zu kompensieren. Kompensation mit Essen ist einer der ältesten und tiefliegendsten Kompensationsmechanismen, den wir uns oft schon in der ganz frühen Kindheit aneignen.


Die Nahrungsaufnahme ist in der frühen Kindheit ein Prozedere, dass mit Nähe und Geborgenheit in Zusammenhang steht. Ob man als Baby nun gestillt wurde oder das Fläschchen bekommen hat - es war eine Zeit, in der sich die Mutter oder Bezugsperson bewusst Zeit für dich genommen hat, um dich zu füttern. Du wurdest im Arm gehalten und hast so auch körperliche Zuwendung erfahren. Vielleicht waren das die einzigen Momente, in denen du als Baby diese Form der Zuwendung bekommen hast und du hast für dich die Verknüpfung in deinem Gehirn hergestellt, Essen = körperliche Nähe, Zuwendung und Geborgenheit.


Vielleicht wurdest du auch immer wenn du geschrien hast oder deine Emotionen zum Ausdruck gebracht hast, gefüttert. Und dein Gehirn hat daraus gemacht, wenn ich mich traurig oder wütend fühle, muss ich essen. Oder du bekamst etwas zu essen, wenn du Aufmerksamkeit von deinen Eltern gefordert hast. Anstatt sich mit dir zu beschäftigen, zu spielen, dir vorzulesen, gab es etwas Süßes? Und dein Gehirn hat daraus gemacht, wenn ich nicht weiß wie ich mich beschäftigen soll, wenn ich Langeweile habe, esse ich was Süßes.


Es ist also beim Thema emotionales Essen auch wichtig herauszufinden und dir bewusst zu machen, welche Bedürfnisse eigentlich hinter deinem Essverhalten stehen.


Ist es Hunger oder brauchst du in Wahrheit etwas anderes? Und warum kannst du dir dieses andere (noch) nicht geben?


Und noch ein wichtiger Punkt: auch zu wenig essen oder nur gesunde Nahrungsmittel essen, ist emotionales Essen. Hinter dem zu wenig essen, steckt in vielen Fällen ein Kontrollthema nach dem Motto, wenn ich die äußeren Umstände nicht unter Kontrolle hab, kontrolliere ich wenigstens mein Gewicht. Hinter dem Thema nur gesundes Essen, steckt ein Perfektionismus-Thema. Warum darf es nicht auch mal etwas vermeintlich ungesundes sein? Vielleicht ist ja dieser Perfektionismus gesund für deinen Körper, aber was ist mit deiner Seele? Unterdrückst du damit nicht dein inneres Kind, das sich vielleicht mal über Schokolade oder ein Spaghetti Eis freuen würde?


Kennst du die Angst zuzunehmen? Kontrollierst du dein Essverhalten? Kennst du deine inneren Themen, die dahinter stecken? Wenn du an deinem emotionalen Essen arbeiten willst, buche gerne ein Live Healing oder Seelenreading bei mir. Oder nimm am Workshop Emotionales Essen am 4. Oktober statt. Schreib mir dazu einfach eine Email. Melde dich. Ich berate dich gern zu meinen Angeboten.


Deine Lena

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